Nach einigen Jahren ohne wirkliches Backup meiner Raspberry’s, hat es mich in letzter Zeit einfach zu häufig erwischt. Mir sind in kürzester Zeit zwei Raspi’s abgeschmiert, genauer gesagt war bei beiden die SD-Karte das Problem. Bei der Neuaufsetzung meines Zigbee Gateways habt ihr mich ja evtl. begleitet. Was ihr vermutlich noch nicht wisst, es hat auch noch meinen Office-Pi erwischt. Das ist der älteste im Verbund und hat dementsprechend auch die meisten Aufgaben übernommen. Darunter das Backup vom Backup. Also Stand ich mal wieder vor der Aufgabe einen Raspberry fertig zu machen. Ich bin relativ schnell geworden da ich natürlich einzelne Applikationen der Raspberrys gesichert hatte aber trotzdem dauert dies natürlich etwas. Daher meine Suche nach einer schnelleren oder zumindest einer automatisierten Lösung.
Bei meiner Recherche bin ich auf raspiBackup gestoßen! Folgend möchte ich wieder mit euch zusammen die Installation, Konfiguration und Benutzung, Step by Step durchgehen. Zielsetzung soll es sein, ein komplettes Backup eines speziellen Raspberry Pi’s zu haben, welches ohne größeren Aufwand zurückgespielt werden kann.
raspiBackup wurde von framps erstellt und erweitert. Aktuell ist es als Download auf der Webseite www.linux-tips-and-tricks.de verfügbar. Es kommt mit einem User Interface daher um die Konfiguration so simpel wie möglich zu gestalten. Natürlich lässt es sich auch über die Shell starten und stoppen. Da bei mir alle Raspis mit installiertem Desktop laufen, wird dieses Tool direkt beim Aufsetzen mit installiert. Im Zuge der Neuaufsetzung des „zigbeepi“ habe ich direkt einen Artikel diesbezüglich erstellt. Wie immer kann ich nur auf mein spezielles Szenario eingehen. Sollte es bei euch abweichen und ihr hier nicht komplett fündig werden, dann schaut bitte bei „framps“ vorbei. Er hat sich viel Mühe gegeben und echt eine gute Dokumentation zusammengeschrieben (es gibt sogar ein Video). RaspiBackup wurde unter der Lizenz GPL-3.0 erstellt und ist somit zur unentgeltlichen Nutzung freigegeben. Wie immer gilt, wenn es euch gefällt und hilft honoriert das!
Mein Szenario:
Raspberry Pi 3B mit Raspian Buster auf einer SD Karte. Diese SD Karte und alle darauf enthaltenen Partitionen, sollen auf ein Samba Share gesichert werden. Auf dem Samba Server liegt das Backup auf einer mit EXT4 formatierten Platte.
Fangen wir an………
Wir befinden uns auf der Desktopoberfläche vom Raspi. Als erstes starten wir das Terminal. Aufmerksame Leser wissen es noch, es ist oben in der Leiste rechts neben den Ordnern (größer als und Unterstrich:-).
Da wir in der Konfiguration direkt den Backuppfad mit angeben müssen/sollen, fangen wir mit dem Einbinden der Samba Freigabe an. Ich habe mir dazu einen Ordner, in meiner Sicherungsfreigabe, mit dem Raspberry Namen erstellt, welchen ich in das Home Verzeichnis von pi einbinden werde. Die Erreichbarkeit des Servers und die korrekte Funktion, setze ich voraus.
Erstellen eines lokalen Ordners welchen wir als sogenannten Mountpoint verwenden.
sudo mkdir /home/pi/backup
Jetzt mounten wir unsere Freigabe in den Ordner. Dazu geben wir die folgende Befehlszeile in die Datei „fstab“ ein. Der Vorteil daran ist, dass bei jedem Systemstart die Freigabe wieder eingebunden wird.
sudo nano /etc/fstab
In diese Datei schreiben wir am Ende die folgende Zeile rein (ich nutze immer ein Tab zwischen den Einträgen). Natürlich passt ihr bitte wieder die IP Adresse und den Username sowie das Passwort an eure Begebenheiten an. Bitte lasst unbedingt eine leere Freizeile am unteren Ende der Datei. Sonst könnte es Probleme geben. Nach Eingabe speichern und verlassen wir die Datei.
//192.168.X.X/Sicherung /home/pi/backup cifs username=euername,password=euerpasswort 0 0
Als letztes mounten wir noch alle Einträge in der fstab, welche aktuell noch nicht verbunden sind. Solltet ihr keine Fehlermeldung bekommen, ist das erst mal ein gutes Zeichen. Ich prüfe dies gern nochmal indem ich vorher und nachher in den backup Ordner schaue.
ls -l /home/pi/backup
Der Ordner sollte leer sein!
Hei, klasse! Gefællt mir richtig gut. Macht was es soll, gut verstændlich und leicht umsetzbare Anleitung.
Eine Frage: In meinem raspi4b steckt eine microSD, welche nur /boot beinhaltet. Zum booten reicht das und auf dem Datentræger wird idR nichts geændert (so lebt die microSD længer). Das rootfs (raspian minimal buster+kodi+securityzeugs) liegt auf einem USB-Stick.
Ist was in Planung eine solche (vielleicht nicht unuebliche?) config in raspiBackup aufzunehmen? Also auch das rootfs in einem zweiten ‚dir‘ zu sichern?
Thx!
Ytre
Hallo Ytre,
schön das dir der Artikel gefallen und geholfen hat! Dafür mach ich sowas.
Grundsätzlich kann ich leider keine Informationen zur Road Map von raspiBackup liefern, da ich nicht an der Entwicklung beteiligt bin. Für wirkliche Aussagen zu und um raspiBackup muss ich dich an framp verweisen. Einfach mal auf seine Seite gehen – http://www.linux-tips-and-tricks.de.
Aber jetzt zu deiner Frage! Eigentlich sollte raspiBackup bei normalen Parametern ein externes Root FS mit sichern. Das habe ich zumindest auf framp’s Seite gelesen. Habe jetzt auf die schnelle den Pasus gefunden.
„Ein externes Rootfilesystem auf einer Platte oder einem USB Stick wird automatisch beim normalen Backupmodus mitgesichert und restored bei tar oder rsync backup (raspiSD2USB.py hilft beim Umziehen)“
Schau dir doch nochmal die Konfiguration von raspiBackup an. Es sollte mit Bordmitteln gehen.
Bis hoffentlich bald.
cedigger